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Ein klassisches DDR-Menü für dein Krimidinner

Zugegeben, Dinner und Dinnerpartys waren in der DDR kein Thema, denn wie alles andere waren auch die Mahlzeiten eher funktional gehalten. Schlicht, einfach und gut war das Motto fürs Essen im Osten. Grillfeiern und gemütliche Runden mit Familie und Nachbarn waren jedoch ein häufiger Grund, um zusammenzukommen.

Möchtest du ein authentisches Menü für einen ostalgischen Abend kochen, schlagen wir dir dieses Menü vor. Wahrscheinlicher als ein Drei-Gänge-Menü wäre in der DDR ein Bufett gewesen, bei dem sich jede*r Genosse/Genossin nimmt, wonach ihr/ihm der Sinn steht.


So oder so wünschen wir: Guten Hunger!


Vorspeise: Rote-Bete-Eintopf / Bortschsch

Rote Bete war in der DDR ein häufig gesehene Gemüse. Vorbild war die Sowjetunion, wo Bortschsch ein Art Nationalgericht war und immer noch ist. Anders als heute beschränkten sich die Zubereitungsarten in der DDR auf das Einlegen und den Eintopf.


Zubereitungszeit: 45min


Zutaten für 8 Personen:

500 g Rote Bete, frisch oder vorgekocht

500 g Kartoffeln

400 g Möhren

400 Weißkohl

1 große Zwiebel

1 Knoblauchzehe

2 Lorbeerblätter

3 Pimentkörner

1 L Gemüsebrühe

2 EL neutrale Öl (z. B. Sonnenblume, Raps)

Salz, Pfeffer

Schnittlauch, Petersilie

Optional: 1 EL Schmand oder saure Sahne pro Person

Als Beilage: 1 Scheibe Schwarzbrot oder Graubrot pro Person


Zubereitung:

  1. Rote Bete, Kartoffeln und Möhren schälen und in grobe Stücke schneiden. Den Weißkohl putzen und in feine Streifen hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln.

  2. Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten.

  3. (Frische) Rote Bete (vorgekochte später dazugeben!), Lorbeerblätter und Pimentkörner dazugeben, mit der Brühe aufgießen.

  4. Aufkochen lassen, dann bei mittlerer HItze etwa 15 Minuten köcheln lassen.

  5. Kartoffeln, Möhren und Kohl (ggf. jetzt auch die vorgekochte Rote Bete) dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Eintopf weitere 20 Minuten köcheln lassen.

  6. Auf Tellern anrichten und optional einen EL Schmand in die Mitte geben und mit Petersilie und Schnittlauch bestreuen. Heiß servieren.

  7. Dazu passt Schwarz- oder Graubrot.


Hauptspeise: Königsberger Klopse

Königsberger Klopse stammen aus der namensgebenden Stadt in Ostpreußen (aus der auch Kant stammte) und sind auch als Kochklopse bekannt. Den besondere Geschmack der Soße liefern Kapern und Zitronensaft, als Beilage passen dazu eingelegte rote Bete, Gurkensalat oder saure Gurken.


Zubereitungszeit: 60 Minuten


Zutaten für 8 Personen:

1 Brötchen

1 große Zwiebel

1,5 kg gemischtes Hack

Optional: 100 g Sardellenfilets

2 Eier (Größe M)

1,5 kg Kartoffeln

50 g Kapern

75 g Butter oder Margarine

60 g Mehl

100 ml Schlagsahne

2 Eigelb (Größe M)

Saft einer halben Zitrone (ca. 10 ml)

1 Prise Zucker

Salz, Pfeffer

1 Bund frische Petersilie


Zubereitung:

  1. Brötchen 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, Zwiebel schälen und fein würfeln. Brötchen ausdrücken und zusammen mit dem Hack, den Zwiebelwürfeln (sowie ggf. den Sardellenfilets) und den 2 Eiern verkneten. Großzügig mit Salz und Pfeffer würzen.

  2. Mit angefeuchteten Händen kleine Klopse formen (5-6 cm im Durchmesser). Klopse in 3 Liter Salzwasser bei schwacher Hitze 15 Minuten garen.

  3. Kartoffeln schälen und in Salzwasser weich kochen. Petersilie fein hacken. Klopse mit einer Schaumkelle aus dem Sud herausnehmen und auf einem Teller aufbewahren.

  4. Sud durch feines Sieb abgießen, davon 1 Liter Brühe aufbewahren. Für die Soße die Kapern abtropfen lassen, dabei den Sud auffangen.

  5. Butter/Margarine in einem großen Topf zerlassen. Mehl darin anschwitzen,, Brühe und Schlagsahne nach und nach unter Rühren zugießen. Unter ständigem Rühren aufkochen, ca. 5 Minuten bei milder Hitze köcheln lassen.

  6. Eigelb und 4 EL Soße verquirlen. In die Soße rühren. Ab jetzt die Soße nicht mehr zum Kochen bringen, damit sie nicht gerinnt. Kapern und 2-3 EL Kapernsud zufügen. Mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und Zucker abschmecken.

  7. Klopse in die Soße geben, kurz ziehen lassen und portionsweise mit Salzkartoffeln anrichten, mit Petersilie bestreuen.


Hauptspeise vegetarisch: Senfeier / Eier in Senfsoße

Gekochte Eier in einer lieblichen Senfsoße sind ein wahrer Klassiker der DDR-Küche. Die Menge an Senf kannst du nach Geschmack variieren, auch kannst du die Eier im Ganzen oder halbiert in die Soße geben. Als Beilage eignen sich Gurkensalat oder eingelegte Gurken.



Zubereitungszeit: 60 Minuten


Zutaten für 8 Personen:

1,5 kg Kartoffeln

100 g mittelscharfer Senf

16 Eier (Größe M)

50 g Butter oder Margarine

50 g Mehl

600 ml Gemüsebrühe

150 g Schlagsahne

1 EL Zucker

Salz Pfeffer

1 Bund Petersilie


Zubereitung:

  1. Kartoffeln schälen, waschen und in Salzwasser weich kochen.

  2. Eier 8 Minuten kochen (wer es weicher mag, kann auf 6 Minuten reduzieren). Anschließend schälen und auf einem Teller aufbewahren.

  3. Butter in einem großen Topf schmelzen, mit Mehl anschwitzen und nach und nach unter ständigem Rühren mit Brühe und Sahne ablöschen, aufkochen. Senf unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Warmhalten.

  4. Petersilie waschen und fein hacken.

  5. Eier in die Senfsoße geben. Kartoffeln anrichten und mit 2 Eier pro Person und der Senfsoße auf einem Teller anrichten. Mit Petersilie bestreuen.


Dessert: Kalter Hund

Kalter Hund, Kalte Schnauze, Kekskuchen oder Lukullus ist in der ganzen Republik bekannt, besonders zelebriert wurde es in der DDR, da die Zutaten in aller Regel erhältlich waren. Der Name sagt, wie ein gelungener Kuchen sein muss: kühl und feucht glänzend wie eine Hundeschnauze.



Zubereitungszeit: 60 Minuten

Kühlzeit: 8 Stunden


Zutaten für eine Kastenform:

200 g Edelbitter-Schokolade (70 % Kakao-Anteil)

200 g Vollmilch-Kuvertüre

250 Kokosfett (z. B. Palmin)

2 Eier (Größe M)

75 g Puderzucker

2 EL Kakaopulver

200 g Butterkekse

Optional: 5 EL Rum

Frischhaltefolie


Zubereitung:

  1. Schokolade und Kuvertüre hacken, Kokosfett, Schokolade und Kuvertüre im Wasserbad schmelzen.

  2. Eier, Puderzucker, Kakao und Rum schaumig rühren. Die Kokosfett-Schokoladenmischung gut unterrühren. Im Wasserbad flüssig halten.

  3. Eine Kastenform (23 cm lang, 1,5 L Inhalt) mit Frischhaltefolie auslegen. Boden mit etwas Schokocreme ausstreichen, 4 Butterkekse nebeneinander darauflegen, mit Schokocreme bestreichen, wieder 4 Kekse darauflegen. Solange wiederholen, bis alle Kekse und die Creme aufgebraucht sind. Mit Keksen abschließen.

  4. Im Kühlschrank 8 Stunden (am besten über Nacht) fest werden lassen.

  5. Kuchen auf eine Kuchenplatte stürzen. Folie abziehen. Kuchen mit Kakao bestäuben und portioniert servieren.





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